07. Dezember 2022
Corporate Identity – eine kritische Betrachtung: Corporate Identity vs. eigene Identität
Corporate Identity (CI): Eine Definition
„…Die Summe der Charakteristiken eines Unternehmens repräsentiert die Corporate Identity. Das Konzept der CI beruht auf der Annahme, dass Unternehmen als soziale Systeme wie Personen wahrgenommen werden und ähnlich handeln können. Insofern wird dem Unternehmen eine quasi menschliche Persönlichkeit zugesprochen, beziehungsweise wird es als Aufgabe der Unternehmenskommunikation angesehen, dem Unternehmen zu einer solchen Identität zu verhelfen. Die Identität einer Person ergibt sich für den Beobachter normalerweise aus der optischen Erscheinung sowie der Art und Weise zu sprechen und zu handeln. Betrachtet man ein Unternehmen als einen personalen, psychisch reifen Akteur, so lässt sich seine Identität mit einer Strategie konsistenten Handelns, Kommunizierens und visuellen Auftretens vermitteln. Ergeben diese komplementären Teile ein einheitliches Ganzes, entsteht eine stabile Wahrnehmung dieses Akteurs mit einem spezifischen Charakter, die Corporate Identity…“ (Wikipedia)
Woran erkennen wir Corporate Identity eines Unternehmens?
- Kleidung: einheitliche Arbeitskleidung mit dem Logo des Unternehmens
- Kommunikation: Schreiben an Kunden, die die gleiche Formatierung und das gleiche Briefpapier nutzen; der Begrüßungssatz am Telefon,…
- Wiedererkennung durch ähnliches Auftreten/ Verhaltenscodex: Wie gehen wir mit Patienten um? Umgang mit Beschwerden/ Kollegen/ Wir tragen die Information xy auf folgende Art nach Außen….
- …
Welchen Nutzen hat Corporate Identity?
- Schnelle Wiedererkennung für Kund*innen/ Auftraggeber*innen und andere Interessierte Parteien (äußerlich durch Kleidung/ Logo/ Auftreten)
- Vermeiden von Widersprüchlichkeiten in der Kommunikation (einheitlicher Umgang mit bestimmten Fragestellungen,…)
- Stärkung einer Unternehmenskultur/ Zusammengehörigkeitsgefühl
Meine persönliche Meinung:
Einiges finde ich sinnvoll.
Ich bin eine Befürworterin von einheitlichen Standards um das Rad nicht jeden Tag neu erfinden zu müssen. Da ist es gut, wenn die Dinge klar benannt werden und Patient*innen nicht unterschiedliche Antworten je Kolleg*in erhalten (Umgang mit nicht fristgerechter Terminabsage/ Beschwerdemanagement/…)
Arbeitskleidung ist nicht immer schön, trifft nicht immer den persönlichen Geschmack, ist aber praktisch.
Was aus meiner Sicht jedoch wichtig ist:
Die Betrachtung der eigenen Identität. Steht CI über der eigenen Identität?
Übernehme ich zu Beginn eines jeden Arbeitstages mit der Arbeitskleidung auch die Identität des Unternehmens und spreche anders und lebe andere Werte als sie mir eigentlich inne wohnen?
Freiheit und Ehrlichkeit:
Werte, die mir sehr wichtig sind.
Ich war in der Vergangenheit in einem Unternehmen angestellt, indem ich nicht offen nach außen meine persönliche Meinung nennen durfte (eine Meinung, die in meinen Augen dem Patienten und dem Unternehmen nicht geschadet hätte). Einsatz für mich und meine Belange sehe ich als Freiheit, v.a. wenn sie die Freiheit des Anderen nicht einschränkt. Wenn diese Freiheit in einem Unternehmen nur zum Schein gelebt wird („wir haben einen Betriebsrat der dich berät, nutzt du ihn aber so kann es dir beruflich schaden“) dann stehen meine Werte und die des Unternehmens in einem Widerspruch.
Dann ist für mich die Frage wichtig:
Möchte ich meine Identität, Werte und/ oder Haltung morgens gegen eine manchmal künstlich geformte Identität eines Unternehmens eintauschen?
Es gab Zeiten, da habe ich das gemacht. Kein gutes Gefühl.
Mein Wunsch: Eine möglichst große Übereinstimmung meiner Identität und der des Unternehmens mit dem ich zusammen arbeite.
Wenn meine Identität und das Corporate Identity eines Unternehmens in wichtigen Bereichen übereinstimmen, entsteht ein Gefühl von Stimmigkeit und ich kann guten Gewissens meine Arbeitskraft anbieten. Eine 100%ige Übereinstimmung ist sicher auch nicht notwendig.
Wenn es nicht stimmig ist, dann ist es notwendig zu fragen, ob es eine Verkleidung wie an Karneval ist….hmmm wobei der Vergleich hinkt, denn da suchen wir uns auch Verkleidung aus, die in irgendeiner Form zu uns passt. Zu eigenen Wünschen oder Rollen, die wir einmal im Jahr ausleben möchten – und vor allem ist sie freiwillig und selber zu gestalten.
Im besten Fall sollte nicht zuerst die CI starr bestehen und ich mich als Mensch dem unterordnen, sondern ein Gestaltungsfreiraum der Mitarbeitenden bestehen, die CI durch ihre Persönlichkeit mitzuformen. CI kann sonst eine trostlose Hülle sein – Worte und Wünsche des Unternehmens alleine nützen da nicht viel.
Es braucht Menschen, die mit ihrer Persönlichkeit das Unternehmen nach Außen tragen. Außen wie Innen.
Achte (auf) deine Ressourcen und die deines Teams,
Isabel
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Blog-Aussicht
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