“Wie geht es dir?” – Möchtest du es wirklich wissen???

09. November 2022

Fragen an dich:

  • Wann setzt du diese Frage im Alltag ein?
  • Wie ist deine Erfahrung mit dieser Frage im Arbeitsumfeld?
  • Wie oft kommt dir diese Frage über die Lippen?
  • Bist du wirklich auf eine ehrliche Antwort gefasst?

 

Geht´s dir gut? – Na, alles klar? – Alles gut?

 

Wie oft ist das Gefragte (nur) eine Höflichkeitsfloskel? Bist du als Fragende*r wirklich auf eine ehrliche Antwort gefasst? Ist es eine Frage, die nach der Innenwelt des Gegenübers fragt oder ein routinemäßiger Start um in ein Gespräch zu kommen?

Was ist die Reaktion auf diese Frage?

Eine ebensolche Floskel oder eine ehrliche Antwort?

Mutest du der fragenden Person die Antwort zu oder ist die Ehrlichkeit sehr abhängig von der Art eurer Beziehung?

Wieviel Neues hast du tatsächlich über den anderen Menschen erfahren, wenn du dich mit einer Floskel als Frage und Antwort zufrieden gibst? Bist du wirklich in Beziehung mit dem Anderen?

 

Es geht um Ehrlichkeit. Um Authentizität und um Kontakt in unseren Beziehungen.

 

Was würdest du wohl erfahren, wenn du deine Frage so stellst, dass eine ehrliche Antwort möglich wäre?

Wie würde sich eure Beziehung zueinander verändern, wenn ihr wirklich ehrlich miteinander reden würdet?

 

Kennst du das Eisberg-Modell?

 

20% sichtbar – 80% nicht sichtbar

Was siehst du wirklich von deinen Mitmenschen? Was weißt du von deinen Mitarbeiter*innen? Woraus bildest du dein Urteil? Und was unterstellst du oder meinst du zu ahnen?

Wir können auf der sichtbaren Ebene ein Bild erzeugen, das aber nur einen Teil unserer Selbst abbildet, zu ca. 20%. 80% sind nicht sichtbar.

Ich finde die Überlegung wertvoll, ob die Frage auf die sichtbare Ebene zielt und aufgrund von sichtbaren Merkmalen eine Antwort schon vorweg nimmt:

“Na, geht´s gut?”

  • Wer gerade aus dem Urlaub kommt, dem muss es doch gut gehen, oder?
  • Wer meistens lächelt, der hat doch immer gute Laune, oder?
  • Es scheint die Sonne und es ist Wochenende? Na, da geht´s dir doch gut oder?

NEIN.

Zumindest nicht immer und zu 100%.

 

Aber ist der Gefragte an der Stelle der Vorwegnahme des Wohlbefindens (geht´s dir gut?) noch so offen und mutig und kann das Gegenüber mit einem “Nein, mir geht es nicht gut” konfrontieren?

Hast du Lust einzutauchen in die Welt deines Gegenübers?

Hast du Lust zu erfahren, warum deine Mitarbeiterin heute langsamer und unkonzentrierter arbeitet? Oder reicht dir ein Blick auf den sichtbaren Eisberg und du notierst dein Urteil für das nächste Mitarbeitergespräch?

Möchtest du mehr über deinen Mitarbeiter wissen, dessen Krankheitstage in letzter Zeit steigen? Oder verurteilst du einfach das “faule” und “nicht belastbare” Verhalten und überlegst mögliche Konsequenzen?

Interessiert dich warum dein Kunde/ dein Patient im Gespräch so reizbar ist? Oder siehst du diese Beobachtung als Bestätigung der bereits im Vorfeld an dich herangetragenen Vorurteile über diesen Menschen?

Meine Empfehlungen für dich:

  • Stell dir vor, du kannst in jedem Gespräch dein Gegenüber neu kennenlernen. Du kennst erst oder vielleicht schon 20% , da gibt es noch viel zu erfahren…
  • Nimm dir Zeit für die Frage: “Wie geht es dir?” und meine sie (mal wieder) ernst. Wenn du es nicht wissen möchtest, dann frag nicht nach. Das ist ehrlicher.

Warum diese Empfehlungen, die auf den ersten Blick Zeitverschwendung im Arbeitsalltag sind? Natürlich kannst du deine Mitabeiter*innen austauschen, wenn sie nicht “funktionieren”, aber jeder Mensch mit dem du zu tun haben wirst, wird nicht sichtbare Bereiche haben. Da lohnt es sich, als Leitung eine Kommunikation zu entwickeln, die offen, reflektiert und angstfrei ist.

Wie geht es DIR heute?

Nimm dir einen Moment und spüre in dich hinein: Welche Emotionen sind da? Wie geht es dir bei dem Gedanken an den vor dir liegenden Tag? Was belastet und was erfreut dich?

Wie würde es sich für dich anfühlen, wenn der nächste Mensch, der dich nach deinem Wohlbefinden fragt, ehrliches Interesse hat und sich Zeit nehmen kann, deiner Antwort wirklich zuzuhören? Wertschätzend. Vorurteilsfrei. Und interessiert an dem was unter deinem sichtbaren Eisberg liegt.

 

Viel Freude beim (neu) Kennenlernen.

Achte (auf) deine Ressourcen!

Isabel

 

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