10 + 1 Tipps für deinen Start als Praxisinhaberin

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10 Tipps für dich als Praxisinhaberin

03. Mai 2024

Du bist Ergotherapeutin, Physiotherapeutin oder Logopädin und spielst mit dem Gedanken deine eigene Praxis zu eröffnen?

Dann kommen hier meine 10 + 1 Tipps für deinen Start als Praxisinhaberin, die du von Beginn an beherzigen darfst.

Neben der Praxisabnahme, der Suche nach einem vertrauensvollen Steuerberater und viel Papierkram, solltest du deine Praxis und vor allem dich in deiner neuen Rolle als Praxisinhaberin ganz deutlich in den Fokus rücken.

Meine 10 + 1 Tipps für deinen Start als Praxisinhaberin:

1. Kenne deine Visionen, Werte und Bedürfnisse

Notiere dir deine Vision zum Thema “Eigene Praxis”. Male sie dir so groß, bunt und emotional aus, wie möglich. Was hat dich zu dieser Entscheidung geführt? Wie hat sich diese Entscheidung und die Planung ganz zu Beginn angefühlt? Welche Chefin möchtest du sein/ werden? Was sind deine Werte und wo geraten sie mit den Bedürfnissen deines Unternehmens “aneinander”?

Warum solltest du dich mit deinen Visionen, Werten und Bedürfnissen auseinandersetzen? Deine Arbeit und Rolle als Chefin wird nicht ausschließlich leicht sein. Es wird Täler geben und möglicherweise wird der Zweifel laut  “Warum habe ich mich bloß selbständig gemacht?”. Um dich in diesen Situationen mit deiner Vision zu verbinden und auf deinem Weg zu einer zufriedenen, erfolgreichen Praxisinhaberin zu bleiben, lohnt es sich die eigene Vision immer wieder in den Mittelpunkt zu rücken. Denn sie hat dich auf diesen Weg geführt, oder?

2. Zeitmanagement: Behalte den Überblick und priorisiere

Als Praxisinhaberin werden viele neue Aufgaben auf dich zukommen. Um hier nicht jeden Tag Nachtschichten einzulegen und Wochenenden zum Nacharbeiten zu nutzen, solltest du dich mit Methoden auseinandersetzen, die es dir ermöglichen den Überblick zu behalten, zu priorisieren und fokussiert Aufgaben abzuarbeiten.

Damit du auch als Praxisinhaberin noch Urlaube, Pausen und Feierabende genießen kannst, strukturiere von Beginn an.

Ich empfehle hier v.a. die ABCD-Methode und die Pomodoro-Technik. Beide Techniken (wie einige andere) werden auch in meinem Zeitmanagement-Workshop thematisiert. Hier geht´s zu meinem Workshop: Zeitmanagement

3. Überblick über dein Jahr: Die Jahresplanung

Lege dir wichtige Termine wie Mitarbeitendengespräche, Zufriedenheitsabfragen, Tag der offenen Tür, etc. von Beginn an in einem Jahresplaner fest. So behältst du den Überblick und vergisst auch diese wichtigen Termine nicht. Diese Themen scheinen auf den ersten Blick nicht unbedingt notwendig, es macht aber aus Sicht des Qualitätsmanagements Sinn gleich zu Beginn auch diese Themen zu integrieren. So gewöhnst du dich direkt daran und im Laufe der Zeit erscheint es für dich wie eine liebgewonnene Routine.

4. Pausen und Arbeitsende festlegen

Plane deine Arbeitszeiten, die Anfangs- und Endzeiten und v.a. auch Pausen ganz klar in deinen Tag ein. Da dein Arbeitstag als Praxisinhaberin und Chefin nun mit einigen neuen Aufgaben gefüllt sein wird, ist es wichtig deinen Tag noch klarer zu strukturieren. Wenn du schon ahnst, dass es dir schwer fällt dich an die eigenen Regeln zu halten, stelle dir einen Timer, suche dir einen Rechenschaftspartner, der dich an Pausen erinnert oder dich von der Praxis zum Essen oder Kino abholt.

Du darfst Aufgaben liegen lassen. In meinem Tipp Zeitmanagement habe ich auf die ABCD Methode verwiesen. Schau dir gerne mal an, welche Aufgaben es sind, die am Ende des Arbeitstages ganz beruhigt liegen gelassen werden dürfen.

Lies gerne in einem früheren Beitrag über meine Empfehlungen zum Einhalten von Pausen.“Ich mache jetzt Pause.” – “Kannst du noch mal eben….?” 

5. Formulare erstellen und nutzen

Formulare erstellen klingt nicht besonders interessant. Das wird es erst, wenn diese fertig sind und du im Arbeitsalltag auf einen Ordner zurückgreifen kannst und deine individuellen Formulare ausdrucken und nutzen kannst. Formulare empfehle ich v.a. für alle deine Gespräche (Austausch mit anderen Institutionen/ Mitarbeitendengespräche/ Vorstellungsgespräche) aber auch für die Einarbeitung.

Das spart im Praxisalltag Zeit, Nerven und Geld.

Außerdem geben sie dir und deinem Team Sicherheit, wenn ausgearbeitete Formulare für jede*n zugänglich sind.

6. Interessierte Parteien und deren Ansprüche kennen

Weißt du wer Ansprüche an deine Praxis hat oder zukünftig haben wird und von wem du ggf. abhängig bist? Sich diese Parteien mal aufzulisten macht ebenfalls von Beginn an Sinn. So hast du alle Anspruchsteller und Institutionen, auf die du als Praxisinhaberin angewiesen bist, vor Augen und kannst auf deren Ansprüche (Bedürfnisse/ Forderungen) ganz gezielt eingehen.

Hast du dich schon mal gefragt, von welchen Ärzten du besonders abhängig bist, weil sie die meisten Verordnungen ausstellen? Und weißt du auch, was sie sich von dir als Therapeutin/ Praxisinhaberin wünschen?

7. Umfragen zur Zufriedenheit regelmäßig erstellen und auswerten

Zu welchen Zeiten möchtest du deine Mitarbeitenden und Klient*innen nach ihrer Zufriedenheit befragen? Ich hoffe, dass du das tun möchtest und sich für dich nur die Frage nach dem wie und wann stellt.

Du erhältst aus regelmäßigen Umfragen so viele wertvolle Informationen die es anschließend gilt auszuwerten und die entsprechenden Maßnahmen im Sinne einer Verbesserung abzuleiten.

8. Zeit für Reflexion einplanen

Bist du eher der Typ: Das Glas ist halb voll oder das Glas ist halb leer?

Um dir täglich deine kleinen und großen Erfolge vor Augen zu halten führe Buch über diese Begebenheiten, das Erfreuliche, was möglicherweise sonst im Trubel der Praxiseröffnung auch mal untergeht.

Um dieses Ritual fest in deine Woche oder den Tag zu integrieren, setze dir auch hierfür ein fest eingeplantes Zeitfenster z.B. als Abschluss abends, bevor du die Praxis verlässt.

Halte dir deine Ressourcen, Erfolge und Stärken zum Beispiel in einem schönen Notizbuch fest und hole es dir auch in schwierigen Zeiten hervor um dir deinen bisherigen Weg und die vielen kleinen Schritte zu verdeutlichen.

9. Klarheit über deine verschiedenen Rollen finden

Mach dir bewusst welche verschiedenen Rollen du innerhalb deines Arbeitsumfeldes inne hast. Schreib sie dir mal auf und wenn du schon dabei bist, schau auch, welche Rollen du in deinem privaten Umfeld hast. Welche Ansprüche werden an dich gestellt und wo widersprechen sich die verschiedenen Rollen? Was fällt dir leicht? Welche Rolle fühlt sich noch unsicher oder ungewohnt an?

10. Alles Schritt für Schritt

Wenn du jetzt denkst: Wow, 10 unterschiedliche Themen, die ich bei all dem Bürokratiekram zur Praxiseröffnung auch noch angehen soll, das lass ich mal lieber sein…dann kommt hier ein BITTE WARTE KURZ von mir.

Widme dich zunächst einem Tipp. Setze ihn Schritt für Schritt um und nimm dir dann erst den nächsten vor.

Alle Tipps haben ihre Berechtigung und können dir im Laufe deiner Selbständigkeit eine große Erleichterung sein und deine Ressourcen als Praxisinhaberin schonen.

11. Bonus-Tipp: Unterstützung annehmen und um Hilfe bitten ist erlaubt und sollte selbstverständlich für dich werden

Niemand wird als Praxisinhaberin oder Chefin geboren. Du begibst dich gerade aus deiner Komfortzone und bist mit vielen neuen Themen, Menschen und Herausforderungen konfrontiert. Nimm dir also die Zeit, in diese neuen Aufgaben hineinzuwachsen und lass zu, dass du nicht alle Aufgaben alleine bewältigen kannst und musst.

Wer in deinem Umfeld kann mit seinen Ressourcen eine Unterstützung für dich sein? Was fällt dir besonders schwer, so dass es eine echte Erleichterung wäre, wenn du diese Aufgabe abgeben könntest? Wie würde sich das anfühlen, wenn du nun mehr Zeit und Energie für andere Tätigkeiten hättest, die dir viel eher liegen?

 

Wie ist es dir beim Lesen der 10 + 1 Tipps für deinen Start als Praxisinhaberin ergangen? Gab es da an der ein oder andere Stelle den Gedanken, dass da Aufgaben in der Praxis auf dich wartet (Formulare, Abläufe, Umfragen, Umgang mit deiner neuen Rolle, Zeitmanagement) die dir eher Unbehagen auslösen und du dir Begleitung wünschst? Dann schreib mich gerne an und wir lernen uns in einem ersten unverbindlichen Gespräch kennen und schauen wie diese Unterstützung für dich aussehen kann.

Ich freue mich auf dich.

Alles Liebe, Isabel.

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