Herausforderungen und Neuausrichtung – Ich als Coach und QMB

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QM und Coaching

31.01.2024

Teil 4 meiner Facharbeit die ich im Rahmen meiner Zertifizierung “Systemisches Coaching und Veränderungsmanagement” INeKO Institut der Universität zu Köln gefertigt habe. Hier geht es zum Beginn der Facharbeit: Teil 1 

Meine Herausforderungen

Es gibt nun einen Spagat zu gestalten zwischen meiner Rolle als Expertin/ Beraterin und der neuen Rolle als Coach. Diese intensive Auseinandersetzung mit mir, den neuen Erfahrungen und dem neu Gelernten, sowie die Entwicklung meiner Coachees eröffneten mir ganz neue Blickwinkel.

Die Coachingeinheiten fühlten sich oft sehr stimmig an. Diese Stimmigkeit resultierte daraus, dass meine Coachees von Themen berichteten, die mir aus der eigenen Praxis sehr bekannt waren. Was sich auf der einen Seite stimmig anfühlte, wurde auf der anderen Seite zu einer Herausforderung, auf die ich im Folgenden weiter eingehen werde.

Im Verlauf der Coachingausbildung traten Fragen auf, ob ein bisheriges Problem z.B. im Bereich Zeitmanagement unbedingt immer mit Zeitmanagementmethoden zu beheben ist. Auch hier durfte ich erkennen, dass meine Rolle als Beraterin da bisher sehr eingeschränkt und zu oberflächlich war.

Dreht es sich immer und ausschließlich um das Thema “Zeitmanagement”, wenn jemand seine Sachen nicht rechtzeitig erledigt?

Nein!

Und daher war es wichtig meine Angebote stark zu verändern, indem ich die Coachingmethoden nun integriere. Ich merke, dass es nicht einfach ist, denn das Berater-Gen hat mich schon sehr eingenommen.

Änderungen: Es gibt viele Vorannahmen, die entstehen, sobald ich ein Thema höre, Ideen tauchen auf und Lösungen, meine eigenen, wollen geäußert werden. In diesen Momenten darf ich an meine Haltung der Bescheidenheit denken und die Coachee darin begleiten, ihre Lösungen zu finden. Denn nur sie sind passend für ihr Problem. (siehe Teil 2) 

Der Spezialistenstatus lässt oft wenig Raum für Bescheidenheit und Zeit für die eigenen Lösungswege der Coachees. Die Haltung der Bescheidenheit einzunehmen und damit meiner Coachee die Möglichkeit der eigenen Veränderung der Wirklichkeit zu geben, war ein AHA-Erlebnis und neben der Coachingmethoden und inneren Prozessen während der Ausbildung wohl der markanteste Punkt.

Es hat mich fasziniert, wie meine Coachees durch das Coaching und die Veränderung ihrer Wirklichkeitskonstruktion sich nun auch QM-Themen zuwendeten. Diese konnten sie dann aktiv durch meine Begleitung als Coach bearbeiten. Bisher war ich mir sicher, dass ich diese Themen als Beraterin/ Expertin werde begleiten müssen.

Zu sehen, wie auch im Bereich des QMs die Lösung durch die Coachees innerhalb eines Coachings selber erarbeitet werden kann, hat mich tief bewegt.

Meine Coachees beschäftigten sich während der Coachingeinheiten mit eigenen zunächst sehr persönlichen Themen und fanden im Verlauf den Weg zu QM Themen. Schritt für Schritt erarbeiteten sie sich dann die Bausteine des QMs, die sie für notwendig erachteten und leiteten dadurch hoch motiviert Veränderungen für ihre Unternehmen ein.

Zeitmanagement, als ein Beispiel aus dem Bereich des Qualitätsmanagements, kann ich also mit Methoden versuchen zu verändern, indem ich diese an meine Kundinnen weitergebe, ich kann aber auch und da wird es dann deutlich nachhaltiger und emotionaler, in einem Coaching Ressourcen erarbeiten. Spannend ist auch das Überprüfen der Funktion, die scheinbare Blockaden für uns haben. Oder: Wie genau soll denn die Lösung aussehen und sich anfühlen?

Änderung: Erkennst du, wie anders die Vorgehensweise ist, alleine an diesem einfachen Beispiel?  

Neuausrichtung Coaching und Beratung im QM

Alberto hat mich Dank seines “herausfordernden Verhaltens” aufmerksam werden lassen, dafür, dass ich noch andere Kompetenzen weiter entwickeln darf. Ich habe versucht zu argumentieren, warum Alberto Methoden und meine Lösungsangebote anwenden und für sich nutzen könnte. Rückblickend steckte ich sehr in meiner Beraterinnenrolle fest, die nicht die angemessene Bescheidenheit und Offenheit für andere/seine Wirklichkeitskonstruktionen zuließ. Ich argumentierte für “mein QM” und gegen den Veränderungsfrust Albertos. Heute würde ich mit anderem Handwerkszeug den Kontakt gestalten und die Wirklichkeitskonstruktion von zukünftigen Albertos verstehen und begleiten wollen.

Für mich haben die Coachings der Führungskräfte ganz viel Klarheit und einen großen Schritt auf der Erkenntnistreppe ergeben.

Ich habe verstanden, dass es auch in der Auseinandersetzung mit dem QM ein klares Bedürfnis der Coachee braucht, um nachhaltige Veränderungen zu schaffen. Mit der Haltung der Bescheidenheit schaffe ich es, dass meine Kundinnen ihre Arbeitssituation als Expertinnen ihres Lebens betrachten und ihre eigenen Lösungen entwickeln. Wie mir meine Coachings gezeigt haben, gibt es dann automatisch auch eine Bereitschaft/ Offenheit sich mit Themen wie Qualitätsmanagement auseinander zu setzen.

Es wird Situationen geben, da werde ich als Beraterin gebucht und es wird meine Expertise gewünscht. Und es wird Momente geben, da dürfen sich die KlientInnen erst einmal selber einen Überblick darüber verschaffen, was sie benötigen:

Fachwissen, Beratung oder eine Coach die sie begleitet, den eigenen Lösungsweg zu finden.

Mein Start in die Zusammenarbeit wird zukünftig das Coaching sein.

Meine Grundidee war schon immer der Aufbau eines nachhaltigen QMs. Um diese Nachhaltigkeit wirklich zu erlangen, braucht es aus meiner Sicht eine emotionale Entscheidung aufgrund eines tiefgreifenden Anliegens meiner Coachees: für ein Coaching, für eine Zusammenarbeit.

QM kann viel nachhaltiger gelingen, wenn sich die zuständigen Leitungen und Teams ihr Anliegen zunächst aus einem Bedürfnis der Veränderung selber erarbeiten.

Ich muss in diesem Fall nicht die Expertin für ihre Veränderungsthemen sein und sie von der Sinnhaftigkeit des QMs überzeugen. Ich darf Schritt für Schritt begleiten und mich auf die Wirklichkeitskonstruktion meiner Coachees einlassen.

(…)

Mich macht es sehr glücklich, dass ich die Einzelcoachings nun als einen weiteren wichtigen Baustein in meiner Selbständigkeit anbieten zu kann.

Die Bausteine aus dem QM sind eben nur Bausteine, die tolles bewirken. Zuvor braucht es allerdings Offenheit und emotionale Bereitschaft – eine Basis, die den Weg bereitet für die weiteren Veränderungen meiner Kundinnen und deren Unternehmen.

Plötzlich trat durch meine Erfahrung in meinen Coachings die Erkenntnis auf, dass es über den Weg des Coachings mit einem Mal einen leicht zugänglichen Weg zum Qualitätsmanagement gab. Mich erstaunte und erfreute es, mit welch einer Freude und Neugierde sich meine Coachees mit QM-Themen befassten und diese motiviert in die Umsetzung brachten. Durch Rückmeldungen nach den Coachings habe ich erfahren, wie hilfreich meine Coachees die Coachings empfunden haben. Sie konnten die selber entwickelten Schritte in ihren Unternehmen umsetzen und haben sich tiefer gehend mit dem QM auseinander gesetzt. (…)

Ende.

Vielen Dank fürs Lesen. Lass mir gerne deine Fragen oder Gedanken da.

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